| Veranstaltung: | 4. Kreismitgliederversammlung 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 7. Wahlprogramm zur Kommunalwahl |
| Status: | Beschluss |
| Beschluss durch: | Kreismitgliederversammlung Offenbach-Land |
| Beschlossen am: | 25.10.2025 |
| Antragshistorie: | Version 2 |
Mobilität
Beschlusstext
Mobilität muss für alle gegeben sein. Für bessere Qualität im öffentlichen
Nachverkehr wollen wir den Nahverkehrsplan im Kreis Offenbach fortscheiben.
Verfügbarkeit und endlich Zuverlässigkeit – das sind die aktuellen
Herausforderungen.
Unser Einsatz gilt sowohl der Regionaltangente West (RTW) als auch der
Regionaltangente Süd (RTS) als Entlastung für die S1 und die S2, sowie die
bessere Abstimmung der Verkehrsmittel untereinander. Auch die Anbindung in
Nachbarkreise ist uns ein Anliegen. Als Beispiel gilt hier die Mainquerung
zwischen Mühlheim und Maintal für Fuß- und Radverkehr, für die wir uns
einsetzen. Auch Menschen ohne eigenes Auto beteiligen wir damit an der
Mobilität.
Hopper
Der Hopper ist ein gelungenes kreisweites Mobilitätsangebot. Die Attraktivität
des Hoppers wollen wir steigern, um die gesellschaftliche Akzeptanz und die
Nutzungszahlen zu erhöhen. Das gelingt vor allem, wenn Wünsche der Nutzerinnen
und Nutzer Beachtung finden. Der Hopper muss als Verkehrsmittel im Kreis
Offenbach unbedingt erhalten bleiben. Er ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg
zur Mobilitätswende und soll Vorreiter für autonomes Fahren werden. Mit
Pilotprojekten testen wir den Einsatz von selbstfahrenden Shuttles, senken
langfristig die Betriebskosten und sichern den Anschluss im ländlichen Raum.
Bus- und Straßenverkehr
Die Bestrebungen der Kreisverkehrsgesellschaft für den Ausbau von Betriebshöfen
und Ladeinfrastruktur unterstützen wir voll., Entscheidungen hierzu müssen
beschleunigt werden. Die Ausschreibung für Busse im Kreisgebiet erhalten damit
die realistische Aussicht auf einen Betrieb mit klimafreundlichen Elektromotoren
und die Abkehr vom klimaschädlichen Dieselbetrieb. Busse als
Tangentialverbindungen im Kreisgebiet (X-Busse) wollen wir weiter ausbauen.
Wir wollen, dass geprüft wird, ob eine zentrale Stelle beim Kreis den Regionalen
Handwerkerparkausweis digital und schnell verfügbar machen kann, so dass für
Gewerbe unkompliziert ein solches Angebot gemacht werden kann.
Wir kämpfen für sichere Schulwege für unsere Kinder. Dem Kreis als Schulträger
sollte sich mit darum kümmern, dass in den Kreiskommunen brauchbare
Schulwegepläne vorliegen und ein Schulstraßenprogramm etabliert wird. Wir
kämpfen für einen „Tag der sicheren Schulwege“ im Kreis analog zum Tag des
Wassers oder dem Tag der Energie, bei dem Best Practice Konzepte vorgestellt
werden. Verkehrsversuche für mehr Sicherheit wie am Tannenmühlkreisel werden wir
konstruktiv begleiten.
Schienenverkehr
Die Regionaltangente West (RTW) ist eines der wichtigsten Schienenprojekte des
Rhein-Main-Gebietes. Die technisch machbare Verlängerung der RTW bis Langen muss
unbedingt erfolgen, da sie die Rentabilität des gesamten Projekts massiv
verbessert.
Für uns gehört die Dreieichbahn ebenso in das Netzangebot im Kreis Offenbach,
wie die Aufnahme des Schienen-Ausbaus für den Ostkreis mit der S-Bahn-Strecke
„Hanau – Hainburg – Seligenstadt“, auch hierfür wollen wir uns als möglichst
große GRÜNE Fraktion im Kreis Offenbach stark machen.
Die Odenwaldbahn durchzieht den Osten des Kreises mit dem Ziel Frankfurt am
Main. Wir wollen den Kreis Offenbach zu einer aktiven Unterstützung der Erbacher
Erklärung bringen, die besagt, dass die Odenwaldbahn mit längeren Bahnsteigen
ausgebaut werden soll. Dabei stehen für uns auch die Erhöhung des Fahrtentaktes
und die Prüfung einer Elektrifizierung mit Akkus für die Zugmaschinen im
Vordergrund. Auch hier wollen wir für eine starke Rolle der GRÜNEN im Kreistag
und viele Vertretungen im Aufsichtsrat der kvgOF erkämpfen.
Für die Entlastung der S1 und S2 kämpfen wir für eine Regionaltangente Süd,
gleichzeitig ist uns besonders wichtig, dass S1 und S2 wieder in einen
verlässlichen Viertel-Stunden-Takt zurückkehren.
Im Westen des Kreises wollen wir uns weiter dafür einsetzen, dass die
Straßenbahn durch Neu-Isenburg bis nach Dreieich und Langen verlängert wird.
Ein zukunftsfähiger Schienenverkehr im Kreis Offenbach darf nicht mitten im
Kreis enden. Deshalb setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, dass die bestehende
S-Bahn-Linie S2 perspektivisch über ihren bisherigen Endpunkt in Dietzenbach
hinaus nach Rödermark und weiter bis Darmstadt verlängert wird. Eine solche
Verlängerung würde nicht nur neue Pendlerverbindungen schaffen, sondern auch das
Rhein-Main-Gebiet im Süden besser vernetzen und den Umstieg vom Auto auf die
Bahn attraktiver machen.
Gerade für den südlichen Kreis Offenbach und den nördlichen Landkreis Darmstadt-
Dieburg entstünde damit eine dringend benötigte, leistungsfähige und
umweltfreundliche Verbindung zwischen Offenbach und Darmstadt. Sie würde die
Verkehrsinfrastruktur im Ballungsraum deutlich entlasten, neue wirtschaftliche
Impulse in der Region setzen und zugleich den Mobilitätswandel im ländlicheren
Raum voranbringen.
Wir fordern, dass der Kreis Offenbach, die KVG gemeinsam mit dem RMV, den
betroffenen Kommunen und den angrenzenden Landkreisen die planerischen
Voraussetzungen schafft, damit diese S-Bahn-Verlängerung umgesetzt werden kann.
Mobilität muss für alle gegeben sein – auch über Kreisgrenzen hinaus.
Radverkehr
Mit dem Rad sicher und schnell: Radverkehr ist für uns nicht nur
Freizeitgestaltung, sondern Pendelverkehr. Dafür muss das Radhauptroutennetz im
Kreis Offenbach durchgängig ausgebaut und gut ausgeschildert werden. Dem Kreis
kommt hierbei sowohl als Kümmerer als auch als Koordinator für die Kreiskommunen
eine wichtige Rolle zu. Der Bereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung des Kreises
Offenbach ist dazu mit ausreichend Geld auszustatten.
Für verbesserte Freizeitverkehre wünschen wir uns ein Konzept, das touristische
Attraktionen auch mit Bus und Fahrrad angefahren werden können. Dazu gehört auch
ein passender Ausbau moderner Abstellanlagen, Mobilstationen mit
Funktionalitäten wie Luftpumpen oder Pausenmöglichkeiten und Fahrradparkplätze.
Wir wollen, dass der Kreis sich für Bikesharing-Angebote im Kreis einsetzt und
diese im Kreisgebiet schließlich mit zum Angebot macht.
Fußverkehr
Wir wollen, dass sich alle Menschen im Kreis Offenbach sicher, komfortabel und
selbstständig zu Fuß bewegen können – egal ob mit Gehhilfe, Kinderwagen oder
Schulranzen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Kreis auf seinen eigenen
Verkehrswegen Gehwege und Haltestellen barrierefrei ausgebaut und durchgängig
gestaltet werden. Wo heute noch Engstellen, Stolperfallen oder fehlende
Querungen den Weg erschweren, schaffen wir sichere und einladende Fußwege.
Weiterhin soll der Kreis seine Kommunen hinsichtlich dieser Aspekte beraten und
unterstützen.
Mehr Platz für Fuß- und Radverkehr bedeutet mehr Lebensqualität: weniger Lärm,
saubere Luft und mehr Raum für Begegnung. Wir wollen, dass Kinder ihre Schulen
wieder eigenständig erreichen können – zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ganz ohne
Elterntaxi. Dafür braucht es sichere Querungen, verkehrsberuhigte Zonen und eine
Planung, die den Fußverkehr als gleichberechtigten Bestandteil der
Mobilitätswende versteht.
Fußverkehr ist für uns kein Randthema, sondern das Fundament einer lebenswerten,
klimafreundlichen und inklusiven Mobilität im Kreis Offenbach.
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